WOLFGANG LÜCHTRATH
THERAPEUTISCHES
IMPROVISATIONS­THEATER
SPIELEN. ERLEBEN. AUSPROBIEREN. LACHEN.

Improvisationstheater ist als begleitendes Instrument von Psychotherapien relativ neu.
Noch wird es von nur wenigen Kliniken und Tageskliniken zur Unterstützung des Heilungsprozesses bei psychischen Erkrankungen eingesetzt.

Ich freue mich deshalb, in Deutschland zu den ersten zu gehören, die Therapie begleitend Improvisationstheaterkurse durchführen und als Trainer erfahren und erleben, wie wirksam Improvisationstheater die Gesundung psychisch Erkrankter unterstützt.

Mein langfristiges Ziel ist es – gemeinsam mit anderen – eine noch zu entwickelnde Improvisationstherapie und Improvisationstherapie-Ausbildung neben anderen Therapieformen wie Bewegungstherapie, Kunsttherapie, Spieltherapie oder Musiktherapie zu etablieren.

Wenn Sie mehr dazu wissen wollen, berate ich Sie gerne. Auch in Form von Vorträgen und Workshops.

FRAGEN UND ANTWORTEN
Improvisationstheater bietet einen spielerischen Prozess in einem geschützten Rahmen, in dem wesentliche Erfolgsfaktoren von Therapien trainiert werden können.

Das Besondere am Improvisieren ist, dass es spielerisch eine sich positiv anfühlende Selbst- und Situations-Erfahrung ermöglicht. Improvisation beruht darauf, aus den Impulsen, die gerade da sind, etwas zu machen und zu erleben, wie durch Zusammenspiel Ideenströme in einen Fluss kommen und im Fluss bleiben.
Rollen- und Perspektivwechsel können in einem geschützten Spiel-Raum ausprobiert werden. Die Teilnehmenden begegnen sich selbst auf positive Weise und lernen neue Seiten an sich kennen. Improvisation trainiert und öffnet Zugänge zu sich selbst.
Zugleich ist Raum, Emotionen zuzulassen und bewusst Emotionen auszuprobieren.
In Rollenspielen können konkrete Situationen angeschaut werden. Handlungsalternativen können besprochen und spielerisch ausprobiert werden.

Damit unterstützt Improvisationstheater in zentralen Punkten den Therapieerfolg bei Menschen, die sich in Therapie begeben haben.
Dies gilt insbesondere für Menschen, die mit den Folgen mangelnder Selbstliebe kämpfen. Wie zum Beispiel: Depression, Selbstabwertung, Essstörungen, Dissoziierungen, allgemein selbstschädigendes Verhalten.

Damit therapeutische Interventionen wirksam werden können, brauchen gerade solche Patient*innen häufig vor allem erst einmal die Akzeptanz dessen, was individuell hinter den Erscheinungsformen ihrer psychischen Erkrankung steckt – und was die Folgen davon sind.
Die Praxis zeigt, dass das Trainieren und spielerische Erleben solcher Akzeptanz im Improvisationstheater Therapien verkürzen und Therapieerfolge beschleunigen kann.

Da sich im Improvisationstheater immer wieder ganz selbstverständlich Leichtigkeit, Lachen und Humor einstellen, wird vieles für Patient*innen in diesem Rahmen leichter betrachtbar, als dies in primär reflektorischen und analytischen Verfahren möglich wäre. Auch dies zahlt unmittelbar auf den Therapieerfolg ein.

Dazu zählt auch, dass durch das spielerische, selbstverständliche Integrieren und Annehmen von Fehlern und Defiziten im Spiel, Patient*innen eigene Leichtigkeit und einen eigenen humorvollen Umgang mit solchen eigenen Fehlern und Unzulänglichkeiten erleben. Sie trainieren damit ihre Resilienzfähigkeit.
Dadurch, dass Patient*innen positiv erleben, dass oftmals gerade Fehler die wunderbarste Quelle inspirierender Improvisationen sind, kann die negative Bewertung von Fehlern und Persönlichkeitsmerkmalen abgemildert werden.
Die Selbstliebe erhält einen Raum.

Meine persönliche Erfahrung ist, dass oftmals gerade die Patient*innen am meisten profitieren, die zunächst den größten Widerstand gegen, bzw. die größten Ängste bezogen auf diese ungewohnte Welt des Improvisierens mitbringen.
# Tageskliniken
# stationäre psychotherapeutische und psychiatrische Kliniken
# psychotherapeutische Anlaufstellen
# Selbsthilfegruppen

Ich selbst arbeite derzeit in verschiedenen Tageskliniken.
Improvisationstheater bietet einen spielerischen Prozess in einem geschützten Rahmen, in dem wesentliche Erfolgsfaktoren von Therapien trainiert werden:

# Eigene Emotionen zulassen, erleben und trainieren
# Zugang zum glücklichen Kind erleben und trainieren
# Bewertungsfreies Annehmen im Hier und Jetzt erleben und trainieren
# sich durch die Situation verändern lassen
# die eigene Gestaltungsfähigkeit erleben
# Lösungen auf der Basis des Hier und Jetzt entwickeln
# Spielerisches Erleben und Trainieren von neuen Verhaltensstrategien
# mit Anderen in Verbindung treten und dies als angenehm und unterstützen erleben
# Positives Erleben der eigenen Person im Zusammenwirken mit Anderen
# Stolz auf eigene Leistungen erleben
# Akzeptanz für die eigenen Fehler und Defizite erleben und trainieren
# Leichtigkeit erleben
# Stolz auf das Ergebnis sein
# Lachen können und dürfen
Teilnehmend sind Menschen in psychotherapeutischen und psychiatrischen Einrichtungen - nach Maßgabe des/der behandelnden Psychiater*in oder Therapeut*in.
Im Zentrum stehen die Bedürfnisse der Teilnehmenden und ihre Wünsche an die jeweilige Einheit.
Jede Einheit ist anders.
Therapeutisches Improvisationstheater gestaltet einen Prozess aus:

# Transparenz über die tagesaktuelle Befindlichkeit der Teilnehmenden
# Transparenz über die tagesaktuelle Dynamik in der Gruppe
# Gestaltung der jeweiligen Einheit auf Basis der Tagesform
# Durchführung in einer Mischung aus Übungen, rein spielerischen Elementen, anlassbezogenen Rollenspielen, therapeutisch orientierten Interventionen
# Einbettung der Interventionen und Übungen in einen fortlaufenden Prozess aus Gespräch, Hinterfragen, Klären, Ermutigen, Unterstützen, Auspropieren, Erfahrungen machen, Transfer herstellen
# Abschluss der Einheit mit Transparenz über den aktuellen emotionalen Status, das Erleben der Einheit, konkreten Praxisvorhaben

# Übungen zum Erden und Ankommen
# Übungen zum Kontakt mit dem eigenen Körper
# Wahrnehmungsübungen
# Übungen zum Öffnen der eigenen Denk- und Assoziationsräume
# Übungen zu Blickkontakt, Signale senden, Signale empfangen
# Übungen zum Spiel mit Emotionen
# Übungen zum Verbinden mit Anderen
# Übungen zum Erleben von Flow
# Übungen zum vertrauensvollen Führen Anderer/ zum vertrauensvoll geführt Werden
# Offene Improvisationsszenen
# Angeleitete Improvisationsszenen
# Szenen mit bewusstem Einsatz von Emotionen
# Szenen mit bewusster Veränderung von Emotionen
# Szenen mit Rollenwechseln
# Rollenspiele zu Fragestellungen von Teilnehmenden
# Körperübungen
# Atemübungen
# Stimmübungen
# Sprechübungen
# Bodypercussion
# Übungen aus anderen therapeutischen Verfahren
# Reflexionen des jeweils Erlebten
# Transfer in den Alltag